geschrieben von Larissa Gerlach

Zero Waste – Ein Leben ohne Müll

 

Immer mehr Menschen werden sich der enormen Müllmenge, die wir produzieren, bewusst. Strohhalm im Cafè oder Kaffeebecher To Go? Nein Danke. Unverpackt Läden, Mülltrennung, Recycling und die “Zero Waste”-Bewegung bekommen immer mehr Zulauf. Zero Waste-Anhänger versuchen, Müll so gut es geht zu vermeiden und möglichst müllfrei zu leben. Doch ist ein Zero Waste-Leben überhaupt möglich? Wir haben ein paar Ideen für Dich, wie Du Dein Leben müllfrei(er) gestalten kannst!

Zero Waste ist Englisch und bedeutet “null Müll” oder auch “keine Verschwendung”. Die Zero Waste-Bewegung startete bereits in den frühen 00er Jahren mit der Zero Waste International Alliance (ZWIA), die sich zum Ziel gesetzt hat, Müll möglichst zu reduzieren und unsere Ressourcenmittels verantwortungsvoller Produktion, Konsum, Wiederverwertung und Rückgewinnung von Produkten, Verpackungen und Materialien ohne Verbrennung und ohne Absonderungen zu Land, Wasser oder Luft” zu bewahren und die Umwelt zu schonen.

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Inzwischen gibt es weltweit viele lokale und regionale Zero Waste-Gruppierungen, Vereine und Initiativen. Sie alle haben das Ziel, überflüssigen Müll zu vermeiden und unnötige Verpackungen einzusparen. Aber wie genau geht das? Am besten ist es natürlich, Müll gar nicht erst entstehen zu lassen. Das kann zum Beispiel heißen, den eigenen Konsum bewusst zu gestalten und nicht immer alles neu zu kaufen.

Gerade Kleidung ist ein großer Müllfaktor. Hier ist zum Beispiel der Griff zu Second Hand Mode ein guter Schritt, oder auch Kleidertauschpartys.

Es muss auch nicht immer alles neu sein! Auch Haushaltsgeräte, die Du nur selten brauchst, musst Du vielleicht nicht selbst kaufen. Vielleicht hat jemand in Deinem Freundes- oder Bekanntenkreis genau das Gerät, das Du brauchst, und kann es Dir leihen? Auch Facebook Gruppen können ein guter Anlaufpunkt für diese Tauschgeschäfte sein.

Durchschnittlich produziert jeder Deutsche über ein Kilo Müll pro Tag! Zwar steigt laut statistischem Bundesamt auch der kompostierbare Biomüll pro Kopf, die Menge an Verpackungen und Plastik steigt jedoch leider ebenfalls Jahr für Jahr. Und auch, wenn wir fleißig unseren Müll trennen und auf Recycling hoffen: Irgendwo muss unser Müll ja hin. Und oft landet unsere leere Shampooflasche eben nicht als recyceltes Plastik zurück im Wertstoffkreislauf, sondern auf einer Mülldeponie hier oder im Ausland. Die beste Lösung? Müll erst gar nicht produzieren!

Zero Waste beim Einkauf

Hast Du in Deiner Stadt schon mal einen Unverpackt Laden entdecken können? Das ist ein Geschäft, in dem alle Produkte möglichst ohne Plastikverpackung auskommen. Mehrweg statt Einweg, Glas statt Plastik – oder komplett ohne Umverpackung. Unverpackt eben! Obst und Gemüse kannst Du auf Wochenmärkten zum Beispiel direkt vom Erzeuger kaufen. Und das ohne Plastiktüte drumherum. Aber auch in Deinem regulären Supermarkt kannst Du darauf achten, zumindest weniger Müll mit zu kaufen: Kaufe Gemüse und Obst nicht in Plastiktüten, sondern lose. Bring Deine eigenen Frischhaltedosen mit an die Käse- oder Wursttheke. Und vergiss nicht, Deinen eigenen Jutebeutel für Deinen Einkauf einzupacken, damit Du Dir die Plastiktüte sparst. Mehr Tipps zum plastikfreien Einkauf findest Du hier!

Zero Waste im Haushalt

Wusstest Du, dass Du viele Putzmittel und Reiniger ganz einfach selbst herstellen kannst? Essig und Natron sind dabei preiswerte und müllsparende Zutaten. Auch im Badezimmer lässt sich einiges an Müll vermeiden, ohne auf Komfort zu verzichten. Hast Du zum Beispiel schon einmal festes Shampoo ausprobiert? Meist sind die festen Stücke nur in ein dünnes Papier eingeschlagen und kommen komplett ohne Plastik aus. Neben Shampoo gibt es auch Conditioner und Duschgel in fester Form. Probier es doch mal aus!

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Du trinkst gern Kaffee? Du kannst den Kaffeesatz weiterverwenden. Ob als Düngemittel für Deine Pflanzen oder als Zutat in Deinem DIY-Peeling für die Lippen: Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Kaffeesatz nicht im Müll enden zu lassen. Hat sich zum Beispiel in Deinem Kühlschrank ein hartnäckiger Geruch festgesetzt? Stelle ein kleines Schälchen des abgekühlten Kaffeesatzes in den Kühlschrank – der Geruch wird vom Kaffeesatz aufgenommen und weicht einem angenehmen Kaffeeduft.

Auch bei unangenehm riechenden Schuhen hilft ein wenig Kaffeesatz: Einfach in die müffelnden Schuhe geben, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Morgen ausklopfen. Schon ist der üble Geruch verschwunden!

Alle drei Tipps haben wir auch hier auf Instagram zusammengefasst. Du trinkst Deinen Kaffee nur mit Milch? Dann probiere doch mal unser Rezept für DIY-Mandelmilch.

Zero Waste im Büro

Das papierlose Büro ist für viele Unternehmen noch eine Wunschvorstellung. Trotzdem kannst Du Dich vor jedem Ausdruck fragen, ob dieser wirklich nötig ist. Zumindest einen Umstieg auf recyceltes Papier könntest Du Dir überlegen oder mal in Deinem Büro anregen. Dein Brötchen für die Mittagspause wickelst Du bisher in Alufolie ein? Versuch doch mal, Dein Mittagessen in Glas, Wachstüchern oder anderen Mehrfachbehältern mitzunehmen. Damit sparst du auch Plastik gegenüber bestelltem Essen in Plastikverpackungen oder To Go-Produkten aus dem Supermarkt.

Zero Waste unterwegs

Wie oben bereits erwähnt: Bestelle Getränke im Café direkt ohne Plastikstrohhalm. Ob Du stattdessen selbst mitgebrachte Strohhalme aus Edelstahl oder Glas verwenden willst, oder ganz darauf verzichtest, bleibt natürlich Dir überlassen! Für Takeaway oder den Coffee To Go kannst Du Dir eigene Behälter mitbringen. Immer mehr Bäcker und Cafés bieten sogar einen Rabatt an, wenn Du Deinen eigenen Becher mitbringst. Etwas für die Umwelt und den Geldbeutel tun – die klassische Win-win-Situation!

Unsere Tipps und Tricks rund ums Thema Müllvermeidung

Unsere Umwelt liegt uns am Herzen. Deswegen haben wir bereits eine Menge Blogposts dazu verfasst, wie Du Dein Leben nachhaltiger und umweltfreundlicher gestalten kannst.

Hier findest Du all unsere bisherigen Artikel rund um die Themen Müllvermeidung, plastikfreies Leben und Co.:

Zero Waste mit Haustieren: Müllvermeidung bei Hund und Katze

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Als Hundebesitzer hast Du Dich wahrscheinlich schon gefragt, was es für Alternativen für die Kotbeutel aus Plastik gibt. Schätzungsweise 500 Millionen Beutel pro Jahr werden in Deutschland verwendet. Und wir müssen zugeben: Eine richtig praktische Alternative sind hier Beutel aus Altpapier oder selbst gefaltete Kotbeutel nicht. 

Gerade bei feuchtem Wetter ist die Reißgefahr hier groß. Aber vielleicht kannst Du hier auf übriggebliebene Plastiktüten und -verpackungen setzen. Außerdem bringen immer mehr Anbieter Beutel aus abbaubaren Materialien wie Maisstärke oder Zuckerrohr auf den Markt.

Auch, wenn es erstmal nach einer guten Idee klingt: Kompostieren von Hunde- und Katzenkot ist nicht so einfach. Zwar gibt es spezielle Wurm-Kompostbehälter, die eine Umwandlung von Haustierkot in Dünger und Kompost versprechen, jedoch ist das umstritten. In die Biotonne sollte Hundekot übrigens nicht: Hundekot gehört in die Restmülltonne.

Für uns bei Green Petfood haben wir das große Anliegen auch unser Futter so nachhaltig wie möglich zu verpacken. Unsere Trockenfutter-Verpackungen bestehen von außen aus Papier und innen befindet sich ein dünner Kunststoffverbund, sodass Aroma und Haltbarkeit gegeben bleiben. Hier kannst Du mehr über unsere Verpackungen erfahren.

Natürlich gibt es unzählige Möglichkeiten, mit denen Du überall Müll vermeiden kannst. Das kann vor allem zu Beginn erst einmal erschlagend wirken. Mach Dir bewusst: Es geht nicht darum, direkt alles perfekt zu machen. Wichtiger ist, erst einmal anzufangen. Und das kannst Du auch in kleinen Schritten.

Ein 100 % müllfreies Leben ist in unserer heutigen Gesellschaft schwer bis unmöglich. Trotzdem kann jeder seinen Teil zu weniger Müll beitragen. Und wenn es schon nicht Zero Waste sein kann, dann doch zumindest Less Waste. Und von weniger Müll profitieren wir alle.

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